Dienstag, 31. März 2009

Marrakech

Bis Marrakech habe ich nun (mit Umwegen und Stadtrundfahrten) 3260 km zurückgelegt.

Heute am frühen Morgen habe ich eine Stadtrundfahrt gemacht, der Verkehr war noch erträglich. Morgen geht es weiter, zuerst über einen Pass und dann in Richtung Sanddünen. Die Wanderung im Hohen Atlas verschiebe ich auf später.

Ausrüstung 2 und Wartung



Nach drei weiteren Plattfüssen innerhalb von zwei Tagen (einer geht auf mein Konto) ist es Zeit auf den Typen "Frischluft Tour spezial" umzusteigen. Wie zu erwarten war hat sich der Esel, nachdem wir ihn für den Fototermin bereit gemacht haben, gedreht und die Ladung abgeworfen. Immer diese Esel.
Den Fotographen habe ich in einem Fotokurs angemeldet: Wie halte ich eine Kamera.


Inzwischen kann ich mit diesem Velo von simpel.ch, typ frischluft tour, umgehen:
- in Assilah habe ich die hinteren Bremsklötze ausgewechselt
- inzwischen habe ich vier Plattfüsse repariert (2 hinten, 2 vorne) und gemerkt dass man ab und zu die eingefahrenen Glasscherben entfernen sollte. 3 Plattfüsse hatte ich von Glasscherben, die kann ich auch schon in der Schweiz hineingefahren haben. Allerdings ist die Glasscherbendichte hier in Marokko höher. Learning on the job.
- in Marrakech habe ich das Oel des Rohloff-Antriebes gewechselt. Es ist ein wenig eine Dökterliarbeit. In fünf Monaten habe ich nun mit diesem Velo 5400 km zurückgelegt.
- und selbstverständlich oft die Kette reinigen und ölen.

28.3-30.3 Casablanca nach Marrakech

Eigentlich wollte ich in zwei Tagen von Casa bis Marrakech fahren, aber manchmal kommt es anders. Der erste Tag war nervig:
- Nach 15km Fahrt hatte ich immer noch nicht die richtige Strasse gefunden um aus Casablanca wegzufahren und dann wiedermal auf der Autobahn
- danach ein Plattfuss im Sumpf, zuvor war ein Gewitter. Während der Reparatur hatte ich eine Schar Knaben um mich. Ich bin mir vorgekommen wie Bouillon in den Geschichten "Le petit Nicolas"
- nun fahre ich noch falsch und verliere wieder 10km
- dann noch einen Plattfuss weil ich wegen der Störung durch die Knaben den Glassplitter nicht gefunden hatte.
- dann noch ein Gewitter und schliesslich bin ich bei den Rustikalen in Oulad Abbou. Sie braten mir Fleisch und Tomaten und als ich nach einer Gabel frage gibt es keine. Der Kaffeehausbesitzer offeriert mir im Kaffeehaus zu schlafen. Nach dem Essen fahre ich jedoch weiter und zurück nach Settat, davon eine Stunde in der Dunkelheit mit Verfolgung durch Hunderudel. In Settat gibt es dann aber eine warme Dusche.

Am zweiten Tag sind wir, Kurt aus Oesterreich und ich in einem Berberhotel in Ben Guerir, auch sehr rustikal. Er, 74-jährig, fährt von Marrakech in seine Heimat zurück. Er ist eine Sportsman und leistet 160 bin 200 km pro Tag mit seinem Rennvelo. Er ist schon in der ganzen Welt rumgefahren. Wir trinken unter den Räubern in der Bar des Ortes einige Bier, falsch Sportlergetränke, und erzählen. Während der Fahrt hatte ich noch einen Platten.

Der dritte Tag verläuft normal, 50 km geradeaus.
In Marrakech spricht mich Gerardo aus Mexiko an und eskortiert mich zu seinem Hotel. Er ist auch mit dem Velo unterwegs gewesen, hatte jedoch nur 2 Wochen Zeit. Er lebt in Kalifornien. Wir gehen dann zusammen Abendessen und erzählen.

28.3 Casablanca nach Settat




Oulad Abbou nach dem Gewitter



29.3 Settat nach Ben Guerir


ob der ein Problem hat? er ist dann doch noch durchgekommen.


Ben Guerir



30.3 Ben Guerir nach Marrakech



50 km geradeaus




Sicht aus meinem Hotelzimmer

Casablanca

27.3 Casablanca
Casablanca ist für mich ein Verkehrsmoloch mit riesigen Slums und ein paar Baren wo man Bier trinken kann.


Eingang zur Medina




Moschee Hassan II

Freitag, 27. März 2009

26.3 Casablanca

Kénitra - Rabat - Mohammedia - Casablanca
Es läuft wieder was! Die 139km waren angenehm und ich habe wieder einiges erlebt. Im Laufe des Morgens hat mich eine marokkanischer Velofan zu Kaffee eingeladen. Danach habe ich in einem Restaurant an der Strasse sehr gut zu Mittag gegessen und bin schliesslich, trotz Umweg über ein Stück Autobahn, gut in Casablanca angekommen.
Das Handgelenk ist noch nicht ganz fit, aber es geht.


Atlantikküste


Storchennest auf einem Minaret. Dieser Storch würde von der SVP aus der Partei ausgeschlossen.


Restaurant an der Strasse. Das Bild ist schlecht, es zeigt jedoch die Struktur. Rechts geht man beim Metzger das Fleisch einkaufen, danach geht es zum Brätler links und kommt schliesslich auf den Tisch.

Mittwoch, 25. März 2009

Der Sturz

21.3 Fahrt won Larache nach Kénitra
Ursprünglich wollte ich der Küste entlang nach Kénitra fahren, war mir dann aber nicht sicher ob ich auf der richtigen Strasse bin. Deshalb fuhr ich dann weiter auf der N1 über Souk-el-Arba-du Rharb. Ich war früh, seit ca. 8 Uhr unterwegs, da ich etwa 150km vor mir hatte. So gegen 12 Uhr hatte ich auch schon 75km hinter mir, es lief also alles gut.
Dann kam was ja einmal kommen musste: Ein "imbécile au volant" touchiert mich in einer Rechtskurve an Hand und Lenker. Ich sehe noch vor mir die Fahrzeugwand, meine Hand die am Lenkerhörnchen ist und den Lenker. Der Lenker dreht sich, ich beginne in Richtung Fahrzeug zu fallen, die linke Frontsacoche streift den Boden, das Vorderrad und der Lenker drehen sich um 180 Grad und ich rolle seitlich in Richtung Strassenmitte. Wegen der Schmerzen stehe ich sofort auf und laufe Richtung Strassenrand. Der nachfolgende Automobilist stoppt, der Verursacher fährt davon. Der Fahrer hilft mir mein Velo an den Strassenrand zu bringen. Kurzes Gespräch, ich signalisiere dass es geht und er fährt weiter.
Dann Schürfungen, vor allem am linken Arm und Hand, reinigen und desinfizieren. Velo wieder fahrbereit machen, der linke Bremshebel ist verbogen, sonst nichts ausser einigen Krazern.
Die linke Hand schmerzt und die Hand beginnt zu schwellen.
Bevor ich wieder losfahre begegne ich noch Tom aus Belfast. Er ist von Senegal aus hochgefahren und hat als Ziel seine Heimat. Ich bin froh dass ich gleich mit ihm über die schlechte Erfahrung reden kann. Leider fahren wir in entgegengesetzte Richtungen und er muss sich beeilen damit er die Fähre in Tanger nach Barcelona am nächsten Montag erreicht.
Ich fahre mehr oder weniger einhändig die weiteren 70km bin Kénitra. Unterwegs esse ich einen Fleischspiess, lasse bei einem Velomech den Bremshebel gerade biegen, erinnere mich dass ich ja Schmerzmittel bei mir habe.

Was ziehe ich für Schlüsse daraus:
- nach vier Tagen Ruhe sehen die Prellungen und Wunden wieder besser aus, die Schwellung der linken Hand ist weg, aber wenn ich sie belaste tut sie noch weh.
- Rückblickend ist es noch gut vorübergegangen.
- Die Abrolltechnik war mangelhaft.
- Wenn man den Lenker an den Hörnchen hält, kann man einen Schlag auf die Hand kriegen.
- Wenn man Velo fährt kommt es immer wieder zu kritischen Situationen, nicht nur in Marokko.
- Solche Erlebnisse verunsichern ein wenig.

Dienstag, 24. März 2009

weitere Planung

Wenn ich meine Zwangspause in Kénitra hinter mir habe werde ich folgende Route befahren:
- Rabat - Casablanca - Marrakesch
- Marrakesch - Ait Benhaddou - Todra-Schlucht - Merzouga - Ziz-Tal - Meknès
und dann in Richtung Schweiz.

Hier in Kénitra pflege ich meine Prellungen und Schuerfungen an der linken Hand und der Huefte die ich von meinem ersten Sturz habe. Ich sehe nicht so schlimm aus wie mein gleichaltriger Nachbar nach seinen Velostuerzen ausgesehen hat, Gruss an Ruedi.
Die Geschichte ueber den Sturz folgt.
Die Pause wird noch etwa zwei Tage dauern.

Montag, 23. März 2009

19.3-21.3 Tarifa nach Kénitra

Hier die vielen Bilder welche ich nicht aufgenommen habe:

- pfluegende Bauern mit Esel-, Pferde- oder Ochsengespann oder Traktor
- Eselreiter
- einachsige Pferdekarren, einer hat mit mir ein Rennen gemacht
- alle die mir zurufenden Leute, auch viele die mir "bon voyage" wuenschen
- die Handwerker in ihren winzigen Werkstaetten in der Medina
- die vielen Haendler fuer auch die kleinsten Dinge
- die vielen, mit Maennern gefuellten, Teestuben
- die traditionellen Waren und daneben die internationalen Massenprodukte
- die vielen herumstehenden Leute an den Landstrassen
- der Tempowechsel
- usw.

Die Fahrt von Tanger bis Kénitra fuehrt durch eine gruene, flache Landwirtschaftszone. Ich fahre auch oft der unberuehten Atlantikkueste entlang.


19.3 Faehre nach Tanger und dann gleich nach Asilah
Asilah ist nicht sehr gross und damit gut geeignet um die ersten Eindruecke von Marokko aufzunehmen. Vor allem der Rummel in den Strassan und der Medina von 18h bis etwa 22h ist eindruecklich.



20.3 Asilah nach Larache





21.3 Larache nach Souk-el-Arba-du-Rharb und weiter nach Kénitra




Der war zu faul um nach Norden zu fliegen.

Mittwoch, 18. März 2009

8.3-19.3 Valencia nach Tarifa

Europa habe ich bald hinter mir, morgen geht es nach Tarifa, wo ich die Fähre nehme. Die Reise bis Los Barrios hat 28 Tage (4 plus 2 halbe Pausentage) oder ca. 2500km (mit Umwegen und Stadtrundfahrten) gedauert. Das Vergnügen durch Spanien zu fahren hinterlässt gemischte Gefühle. Das alte Strassennetz wurde hier durch das neue zerstört und für die Velofahrer wurde oft kein Ersatz geschaffen.

8.3 Valencia - Mogente

Falla in Valencia





9.3 Mogente - Murcia





10.3 Murcia - Lorca





11.3 Lorca - Uleila del Campo





12.3 Uleila del Campo - Venta Nueva



Sierra Nevada

13.3 Venta Nueva - Castillo de Baños



16.3 Castillo de Baños- Torre del Mar

17.3 Torre del Mar - Marbella

Horrorfahrt von Malaga nach Marbella:4- bis 6-spurige Strasse ohne richtigen Pannenstreifen.Ab und zu fahre ich auf verbotenen Abschnitten, jedoch fehlt jegliche Signalisierung für Velofahrer.

18.3 Marbella - Los Barrios
Heute war Action auf dem Programm:
1. Umfahrung der Autovia suchen und dann doch auf ihr fahren
2. siehe Bild unten; Tenia una pincha en la autovia!
3. auf Mountainbike-Strecke eine Überquerung der Autobahn suchen
4. Bachquerung
5. die Gänge 1 bis 3 des Rohloff-Antriebs wiedergefunden und dann verstanden warum ich zwischendurch müde in den Oberschenkeln war!




Da nuetzt auch der Pannenschutz der Reifen von Schwalbe nichts mehr!
Ablauf der Reparatur:
Ich bin auf der Autovia mit einem Platten! Sacochen aushaengen und auf die andere Seite der Leitplanke stellen; Velo ueber die Leitplanke stemmen; nun wechsle ich den Schlauch aus, ich habe ja zwei dabei, den kapputen flicke ich wenn ich den zweiten gebraucht habe. Wiedermal was gelernt ueber mein Velo!



Essensbildvariante für Tinül: Das Sportlergetränk heisst hier Jarra und den Carrajillo sieht man nicht!

19.3 Los Barrios - Tarifa

Samstag, 7. März 2009

Ausruestung 1



Reisevelo von simpel.ch, 4 Saccochen, 1 Lenkertasche, 1 Packsack fuer Zelt und Matte

Den Motor sieht man rechts im Bild: Dauerleistung ca. 100W, 3h-Leistung ca. 160W, Spìtzenleistung ca. 200W. Furzt nicht ganz so viel wie ein Rindvieh und laeuft mit Biotreibstoff und nicht allen Alkoholen. Erstaunlich ist mit wie wenig Leistung man wie weit kommt. Als Vergleich: Wir Europaeer verbrauchen durchschnittlich 6000W 24 Stunden am Tag.

Montag, 2. März 2009

1.3-6.3 Barcelona nach Valencia

1.3 Barcelona - Sitges


Nun bin ich in Sitges am Ausruhen, Muskeln regenerieren und Biertrinken, was denn sonst. Der Himmel ist etwas bedeckt, aber die Temperatur ist für mich immer noch angenehm. Ah ja, am Jamon essen bin ich auch noch!


3.3 Sitges - els Pins de Miramar




Damit ich den Verkehrslaerm nicht hoere, zelte ich am Strand.

4.3 els Pins de Miramar - Tortosa


Etwas Schwung holen auf diesem Paesschen, damit man danach wieder stundenlang Gravitationsvelofahren kann. Ausserdem ermoeglicht dies das Verlassen der verhassten carretera N340 und eine schoene Fahrt entlang des Ebro. Dies ist der erste Regentag.



5.3 Tortosa - Benicassim

Tortosa





6.3 Benicassim - Valencia


Je naeher man der Mancha kommt um so mehr kaempft man gegen Windmuehlen. In den ersten 40km an diesem Tag musste ich dreimal anhalten weil mich der Wind fast umgeblasen hat.



Mittagessen und Weintrinken in einem Restaurant am Weg.